Die Freie Hansestadt Bremen entwickelt gemeinsam mit ihren Partnern Verwaltungsleistungen, mit denen Unternehmen an Ausschreibungsprozessen beteiligt und öffentliche Beschaffungen organisiert werden. Im Fokus des Umsetzungsprojektes Vergabe und seinen drei Teilprojekten stehen die Ziele, bürokratische Hürden im Beschaffungsprozess abzubauen, die Interaktion
zwischen Lieferanten und der Verwaltung zu erleichtern und den Wettbewerb bei öffentlichen Aufträgen zu stärken.
Entsprechend dem Einer-für-Alle-Prinzip (EfA) stehen seit Juli 2022 die in Bremen produzierten Online-Dienste zur Mitnutzung durch Behörden anderer Bundesländer und Kommunen zur Verfügung.
Umsetzungsprojekte im OZG-Kontext umfassen drei Phasen: (1) Konzeption, (2) Referenzimplementierung und (3) Roll-out. Zum 30.06.2022 wurde mit Abschluss der Phase der Referenzimplementierung ein wichtiger Meilenstein des Umsetzungsprojektes erreicht. Hauptziel in der Phase der Referenzimplementierung war die Entwicklung der EfA-Lösungen und der Betriebsstart. Die Benutzeroberflächen der Lösungen „Präqualifizierungsservice“ und „Lieferantencockpit“ sind online erreichbar und können genutzt werden. Im dritten Teilprojekt „Zugang zur öffentlichen Vergabe“ konzipiert und realisiert Bremen einen standardbasierten Vermittlungsdienst, der Auftrags- und Vergabebekanntmachungen von möglichst allen Vergabeplattformen in ein einheitliches, auf den Vorgaben der EU-Durchführungsverordnung zur standardisierten Veröffentlichung von Bekanntmachungen (eForms) basierendes Format überführt und über die Peppol-Infrastruktur dem vom Bund entwickelten „Datenservice Öffentlicher Einkauf“ bereitstellt. Bei dem Vermittlungsdienst handelt es sich um ein System zur (automatisierten) Datenverarbeitung im Hintergrund.
Im Fokus der aktuellen Roll-Out-Phase steht die Anbindung der Fachverfahren der mitnutzenden Länder an die von Bremen entwickelten EfA-Lösungen. Ziel ist es, möglichst viele Bundesländer für die Mitnutzung zu gewinnen, da so die ressourcenschonenden Synergieeffekte besonders zum Tragen kommen. Als Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung gilt die „8+1“-Vorgabe. Das bedeutet, dass neben dem umsetzenden Land Bremen (+1) jeweils noch 8 weitere Bundesländer an die drei Lösungen angebunden werden sollen. Da diese Vorgabe für alle EfA-Projekte gilt, ist sichergestellt, dass bundesweit jedes entwickelte Produkt zunächst in mindestens 9 Bundesländern eingeführt wird.
Für die Anbindung der mitnutzenden Bundesländer stellt das Umsetzungsprojekt Vergabe ein Vorgehensmodell zur Anbindung zur Verfügung. Das Vorgehensmodell strukturiert hierbei gesamtheitlich den gemeinsamen Prozess zur Anbindung an die drei EfA-Lösungen unter Beachtung der EfA-Dimensionen Recht, Technik, Finanzen und Organisation - siehe Abbildung links.
Die Freie Hansestadt Bremen steht mit einer Reihe von Bundesländern bezüglich der Mitnutzung in direktem Austausch. Zudem fungiert die Stadt Bremerhaven als Pilot-Kommune, die alle drei EfA-Lösungen mitnutzen wird – siehe Übersicht zur Mitnutzungsallianz unten. Parallel zum Austausch mit den an der Mitnutzung interessierten Ländern präsentieren die Projektverantwortlichen das Umsetzungsprojekt im Rahmen von Veranstaltungen zum Thema Verwaltungsdigitalisierung. Zuletzt waren dies beispielsweise die Veranstaltungen „Digitaler Einkauf. Informationsveranstaltung für Kommunen in NRW“ des Dachverbands kommunaler IT-Dienstleister (KDN) am 19.08.2022, das Event „Ein Jahr EfA-Umsetzung als Erfolgsmodell“ (26.09.2022) sowie die Beschaffungskonferenz (29.09.2022).
Weitere Informationen zum Umsetzungsprojekt erhalten Sie auf der Webseite des Senators für Finanzen sowie auf der OZG-Informationsplattform.
Das Bremer Umsetzungsprojekt und die Inhalte seiner Teilprojekte werden in diesem Informationsfilm auf anschauliche Weise erklärt. Klicken Sie auf den Link, um das Video aufzurufen (Video am Seitenende).